Die Welt wird zu einem globalen Dorf, vor allem was die Kommunikation und die Verbreitung von Informationen angeht. Vor dem Hintergrund der derzeitigen wirtschaftlichen Turbulenzen und des Mangels an ausreichend ausgebildeten Softwareexperten vor Ort wird die verteilte agile Vorgehensweise zur Norm für die Durchführung von Softwareprojekten.
Früher wurden verteilte Softwareprojekte aufgrund von Zeitzonenunterschieden und Kommunikationsproblemen meist vollständig im Ausland durchgeführt. Aufgrund der Kommunikationsrevolution ist nun ein neuer Trend zu beobachten, bei dem Softwareunternehmen ihre Teams (augmented Agile Teams) mit verschiedenen Anbietern erweitern möchten. Als wir kürzlich an einem solchen Projekt von einem verteilten Standort aus arbeiteten, wurde uns die Notwendigkeit einer lokalen Retrospektive bewusst.
Im Rahmen der Retrospektive (Scrum-Praxis) sitzt das gesamte Team am Ende eines Sprints (einer Iteration) zusammen und bespricht die guten Punkte und Verbesserungspunkte. Am Ende kommt das gesamte Team zusammen, um über die wichtigsten "Verbesserungspunkte" abzustimmen, die im nächsten Sprint umgesetzt werden könnten.Während einer solchen Retrospektive haben wir festgestellt, dass einige Verbesserungspunkte manchmal lokaler Natur sind. So kann es sein, dass ein Team in den USA einige Punkte als sehr wichtig erachtet, während das indische Team dies nicht mit der gleichen Intensität tut und umgekehrt.Das führt dazu, dass Punkte irgendwo verloren gehen, weil es keinen Konsens zwischen den verteilten Teams gibt. Manchmal kann es vorkommen, dass das lokale (Anbieter-) Team aus politischen oder Managementgründen einige lokale Probleme nicht mit dem anderen Teil (Kunden) des Teams besprechen möchte.
In solchen Fällen gab es einige informelle Diskussionen über Probleme innerhalb des Teams, aber meistens ohne Lösungen (Aktionspunkte) und Verantwortliche. Außerdem waren diese Diskussionen meist Einzelgespräche und nicht mit dem gesamten lokalen Team. Da sie nicht ernst genommen wurden, führte dies langfristig zu noch größeren Problemen für das Team.Schließlich wurde uns klar, dass wir ein formelles Forum brauchen, in dem das gesamte Team zusammensitzt, lokale Verbesserungspunkte bespricht, Aktionspunkte und Aktionsverantwortliche bestimmt. Außerdem ist es wichtig, im Wechsel jemanden zu bestimmen, der die ergriffenen Maßnahmen nachverfolgt.
Als Teil der Agile-Philosophie, den Informationsradiator immer sichtbar zu halten, sollten diese retrospektiven Aktionspunkte auch auf dem Scrum-Board sichtbar sein.
Wir stellten fest, dass eine lokale Retrospektive dem Team sehr geholfen hat, da wir uns auf viele lokale Verbesserungspunkte konzentrieren konnten, wie z.B. "wie man schnell Domänenwissen erlangt, wie man das Pair-Switching verbessert usw.", was sonst nicht möglich gewesen wäre und irgendwo verloren gegangen wäre.
