Lassen Sie Ihre Seifenblase platzen: Mit maschinellem Lernen die Welt verändern

Den sozialen Medien wird vorgeworfen, dass sie die Menschen in einer Blase gefangen halten und ihnen nur die Nachrichten zeigen, die mit ihren Überzeugungen übereinstimmen. Das spaltet die Gesellschaft in verschiedene Gruppen, die fast nichts gemeinsam haben. Die Menschen lesen, was sie glauben, lesen zu wollen, und sehen nie eine andere Meinung.

Gleichzeitig haben Regierungen und Meinungsmacher begonnen, eine Filterung zu fordern. Facebook müsste Lügen und Fake News herausfiltern, damit wir alle nur noch die Wahrheit sehen. Das Problem mit dem Filteransatz ist, dass er dazu führen wird, dass die Meinungen in Richtung einiger Binsenweisheiten abdriften, auf die wir uns alle einigen können. Wenn wir anfangen, soziale Medien für Verstöße zu bestrafen, werden die Unternehmen immer konservativer und wir werden in einer langweiligen Welt enden. So wie ein ständig bedeckter Himmel und ewiger Nieselregen. Grauer Glibber überall.

Das ist nicht das, was wir brauchen. Was wir brauchen, ist, dass wir mit Meinungen konfrontiert werden, die von dem abweichen, was wir für richtig halten. Deshalb haben wir (d.h. Albert Brand, Arjan Molenaar und ich) bei Xebia ein eintägiges Forschungsprojekt gestartet, das von einer Reportage in meiner niederländischen Lieblingszeitung NRC inspiriert wurde. Die Reportage heißt Twistgesprek. Das Format besteht darin, dass zwei Personen im Laufe der Woche über eine Aussage diskutieren. Ihr Gespräch wird zusammengefasst und in der Samstagszeitung als ein Hin und Her von Nachrichten veröffentlicht. Oftmals habe ich zu Beginn eine feste Meinung zu dem diskutierten Thema, aber durch die Diskussion habe ich ein besseres Verständnis für die Nuancen. Es ist ein wunderbares Geschenk, wenn die eigenen Überzeugungen in Frage gestellt und verändert werden.

Die Idee war also, Menschen Ideen zu zeigen, die sich direkt widersprechen. mehr