7 Regeln für (agile) Testautomatisierung

In einem früheren Projekt musste ich gegen die etablierten Experten antreten, als ich versuchte, einen vernünftigen Ansatz für die Testautomatisierung einzuführen. Die Gründe dafür, nicht mit geeigneten Tools zu arbeiten, lagen vor allem in der Angst vor Veränderungen, der mangelnden Bereitschaft zur Automatisierung und der aufkommenden Vorstellung, dass man Probleme nur mit teuren Lizenzen lösen kann, wenn man automatisiert. Es gibt mehrere gute Gründe, warum man automatisieren sollte, aber der wichtigste ist, dass das Team Vertrauen in die Qualität des zu entwickelnden Produkts hat und bei Änderungen zuverlässiges und schnelles Feedback erhält. Die Spezialisten in einem Team sollten in der Lage sein, eigenständig ein Produkt zu entwickeln und Probleme zu lösen, ohne auf externe Experten angewiesen zu sein. Wenn Sie in einer agilen Produktionsumgebung arbeiten, helfen Ihnen Service Level Agreements nicht weiter, wenn die Reaktionszeiten zwei bis drei Wochen betragen. Wann immer ein Problem auftritt, müssen Sie in der Lage sein, sofort zu reagieren, da sonst Ihr gesamter Prozessablauf blockiert wird.Außerdem dreht sich bei agilem Arbeiten alles um Transparenz und Zusammenarbeit. Alle Fähigkeiten sollten gebündelt werden; Zusammenarbeit ist der Schlüssel zu einem gemeinsamen Wissensstand und einem gemeinsamen Verständnis. Die meisten proprietären Tools lassen den Gedanken der Zusammenarbeit einfach nicht zu, die Lizenzen sind zu teuer, als dass die Tools allen Teammitgliedern zur Verfügung gestellt werden könnten, und oft erfordern sie tool-spezifische Programmierkenntnisse. Bei der Ausarbeitung dieser Gedanken bin ich auf die folgenden Regeln für die agile Testautomatisierung gekommen:

• 1. Wenn Sie in einer agilen Umgebung arbeiten, ist die Automatisierung von entscheidender Bedeutung , um mit dem Tempo des Projekts Schritt zu halten. Sich nur auf manuelle Tests zu verlassen, ist keine Option.

• 2. Die Automatisierung muss innerhalb des multidisziplinären Teams möglich sein. Für die Erstellung oder Pflege von Tests sollte kein externes Fachwissen erforderlich sein.

• 3. Ein Testtool sollte flexibel sein, damit es leicht auf Veränderungen in Bezug auf Umwelt, Daten und technische Einschränkungen reagieren kann.

• 4. Die Erstellung automatisierter Testfälle sollte relativ einfach und intuitiv sein.

• 5. Tests sollten lesbar und verständlich sein (für jeden). Die Dokumentation und Formatierung von Tests in einer unmissverständlichen und allgegenwärtigen Sprache unterstützt dies.

• 6. Tests sollten leicht zugänglich und zwischen Teammitgliedern und vorzugsweise auch für andere Beteiligte austauschbar sein. Jeder im Team sollte in der Lage sein, Tests hinzuzufügen, anzuzeigen und auszuführen.

• 7. Die Testausführung sollte schnell und zuverlässig sein, denn schnelles Feedback ist Ihr Hauptziel.

Bei der Auswahl des Tools können diese Regeln Sie in die richtige Richtung führen. Kollaborative Testautomatisierungs-Tools wie FitNesse, Cucumber und Twist unterstützen diese Konzepte. Denken Sie daran, dass das Tool, für das Sie sich entscheiden, zweitrangig ist gegenüber dem Prozess, dem Sie folgen. Letztendlich sind kritisches Denken, Disziplin, Engagement und Zusammenarbeit die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Testautomatisierung.