Geteilte Führung: Der Product Owner als Mini-CEO

Da die Organisationsstrukturen flacher werden, wird die Rolle des Product Owners immer wichtiger. Aber was genau beinhaltet diese Rolle? Ist einfach jeder  fähig (und bereit) sind, ein Mini-CEO zu werden?

Die Spitze denkt, dass alles zu langsam geht und die Teams nicht wissen, wie sie erfolgreich sein können. Kommt Ihnen das bekannt vor? Jeden Tag erlebe ich genau das Gleiche bei Unternehmen, die sich für die agile Arbeitsweise entschieden haben. Mit einer flacheren Struktur erhoffen sich diese Unternehmen mehr geschäftliche Agilität und damit mehr Erfolg auf dem Markt. An dieser Entscheidung oder diesen Erwartungen ist nichts auszusetzen; es ist die Umsetzung, bei der es manchmal schief geht.

Verstehen die Verantwortlichen wirklich das Wesen eines agilen Transformation? Es ist eine komplexe  Prozess, der mit dem Bildung von autonomen Teams, gefolgt von der Einführung von Agile Coaches, die diese Teams beschleunigen, indem sie ihnen selbstlernende Fähigkeiten beibringen. Schließlich kommt eine Handvoll Product Owner hinzu, die die Vision brauchen, um den Wert zu maximieren. Dutzende von Product Ownern können alle für verschiedene Teile eines Produkts verantwortlich sein.  

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Doch was es genau bedeutet, ein Product Owner zu sein, wissen nur wenige. Wo liegen die genauen Grenzen der Verantwortung, wenn die Produkteigentümer für den Erfolg der Produkte und zunehmend auch des Unternehmens verantwortlich gemacht werden?

Im Folgenden finden Sie drei Schritte, die aufstrebende agile Unternehmen unternehmen können, um die Rolle des Product Owners optimal auszufüllen:

1. Kommunizieren Sie explizit die Machtverteilung und Mandate von oben nach unten.

In agilen Organisationen, die das Scrum-Framework verwenden, sind die Product Owner die Spinnen im Netz. Normalerweise hat jedes Team einen Product Owner, der - nach Rücksprache mit dem Team - den Auftrag hat, den Schwerpunkt der nächsten zwei Wochen festzulegen. Sobald eine Managementebene (einschließlich des Top-Managements
) die Verantwortung abgibt und eine unterstützende Position einnimmt, sollte es ihr nicht erlaubt sein, die Entscheidungen des Product Owners zu überstimmen. Oft ist es genau hier, wo die Dinge anfangen, schief zu laufen.

Es ist eine große Umstellung von "Regie führen" zu agilem Arbeiten. Es ist nicht einfach, die volle Verantwortung zu übernehmen, wenn zuvor ein Manager oder der Chef die Entscheidungen getroffen hat. Außerdem wird eine zweitägige Schulung zum Product Owner niemanden zum ultimativen Unternehmer machen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie allen ausdrücklich mitteilen, was
ändert. Geben Sie anschließend Anleitungen zur Unterstützung von Initiativen innerhalb des von der Organisation vorgegebenen Rahmens. Die Beschreibung von Rollen und Verantwortlichkeiten ist ein guter Anfang. Versuchen Sie jedoch auch zu definieren, was "Erfolg" eigentlich bedeutet. Wie sieht der Erfolg nach drei Monaten, einem Jahr oder drei Jahren für den Product Owner aus?  

2. Akzeptieren Sie als Produkteigentümer die Übergabe von Macht und Mandaten ausdrücklich.

Der nächste kritische Schritt ist die ausdrückliche Annahme der Rolle durch den Product Owner. Weiß der Product Owner, was nötig ist, um erfolgreich zu sein, und nimmt er oder sie diese Herausforderung an? Vollständige Transparenz von Anfang an in Bezug auf die Rolle und die Verantwortlichkeiten sorgt für optimale Klarheit und dafür, dass der Product Owner Ergebnisse liefern kann.  

3. Stellen Sie sicher, dass die Produktverantwortlichen qualifiziert sind, Befugnisse und Mandate auszuführen
und dass sie die entsprechende Schulung erhalten. 

Nicht jeder Entwickler, Projektleiter, Unternehmensberater oder Manager ist ein Product Owner. Der Product Owner kennt den Kunden/Benutzer, die Technologie und auch den kommerziellen Aspekt. Er übersetzt die Wünsche des Kunden oder die Chancen auf dem Markt in Erkenntnisse und Herausforderungen, die zusammen mit dem Team in konkrete Lösungen umgesetzt werden. Der Product Owner muss auch Führungsqualitäten besitzen: Er kann ein Team inspirieren und dafür begeistern, gemeinsam an der Lösung zu arbeiten. Außerdem muss er ein Bindeglied sein und mit allen Beteiligten (intern und extern) kommunizieren können. Da es sich um eine so vielseitige Rolle handelt und die Person für den Erfolg des Produkts oder der Dienstleistung verantwortlich ist, wird der Product Owner manchmal als Mini-CEO bezeichnet.  

In größeren Unternehmen ist diese Rolle komplexer als in einem Startup oder Scaleup, wo es oft ein klares Ziel gibt. Daher sind die richtige Schulung und das Coaching der Product Owner von entscheidender Bedeutung. Allzu oft erhalten Projektleiter, Manager, Analysten und Entwickler zwei Tage Schulung und ein Zertifikat und werden dann mit den Aufgaben eines Product Owners betraut. Es bedarf jedoch weitaus größerer Investitionen, um Menschen zu Mini-CEOs zu entwickeln, die diese Aufgabe tatsächlich bewältigen können.

Gemeinsame Führung
Wenn eine Organisation möchte, dass Entscheidungen auf allen Ebenen getroffen werden, muss sie mehr tun, als nur zu sagen: "Übernimm Verantwortung". Gemeinsame Führung ist eine schöne Idee  Das kann Ihrem Unternehmen sicherlich helfen, Fortschritte zu machen, aber jedes Detail dieser Ausführung muss richtig gemacht werden.

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