Herausforderungen bei der Cloud-Migration - Welche sind das und wie kann man sie überwinden?

Unternehmen stellen sich manchmal vor, dass die Umstellung auf die Cloud einfach bedeutet, dass man die vorhandene Infrastruktur nimmt und sie online zur Verfügung stellt. Infolgedessen versäumen es Unternehmen regelmäßig, einen Großteil der erforderlichen Analyse und Planung durchzuführen, die für eine reibungslose Migration notwendig sind.

Leider sind Unternehmen mit einem solchen Ansatz nicht in der Lage, die fortschrittlichen Funktionen und Möglichkeiten von Cloud-Diensten zu nutzen.

Deshalb erfahren Sie in diesem Blogbeitrag mehr über die größten Herausforderungen bei der Cloud-Migration. Wenn Sie wissen, welche das sind, können Sie sie hoffentlich vermeiden.

Herausforderungen bei der Cloud-Migration: Warum scheitern Cloud-Migrationen?

In der heutigen technologischen Landschaft ist die Migration in die Cloud äußerst beliebt. Für die meisten Unternehmen ist sie sogar unvermeidlich geworden. Das bedeutet jedoch nicht, dass alle Cloud-Bestrebungen immer vollständig erfolgreich sind. Ganz im Gegenteil.

Aus einem Bericht der Cloud Security Alliance geht hervor, dass 90 % der CIOs Erfahrungen mit gescheiterten oder gestörten Datenmigrationsprojekten gemacht haben - meist aufgrund der Komplexität der Umstellung von lokalen Umgebungen auf die Cloud.

Lior Cohen, Senior Director of Product and Solutions for Cloud Security bei Fortinet, stellte fest, dass Cloud-Migrationen in der Regel scheitern, weil Kunden überstürzt mehrere Anwendungen in die Cloud verlagern, ohne sich mit den wesentlichen Unterschieden zwischen der bestehenden Infrastruktur und der Cloud auseinanderzusetzen.

Was sind die größten Herausforderungen bei der Cloud-Migration?

Es gibt mehrere wiederkehrende Gründe für Fehlschläge bei der Cloud-Migration.

Zu den häufigsten Herausforderungen gehören:

• das Fehlen einer Cloud-Migrationsstrategie,
• Kosten der Cloud-Migration,
• Sicherheitsprobleme,
• technische Herausforderungen.

Fehlende Cloud-Migrationsstrategie

Sehr oft beschließen Unternehmen, ohne Strategie in die Cloud zu migrieren. Und das ist ein schwerer Fehler.

Besonders bei der Migration kritischer Anwendungen in die Cloud ist es wichtig, einen Plan zu haben. Es gibt zum Beispiel verschiedene Ansätze für die Cloud-Migration. Dazu gehören Rehosting (auch bekannt als Lift and Shift), Replatforming (auch Move and Improve genannt), Refactoring (Rip and Replace), Neukauf, Verlagerung, Beibehaltung oder Stilllegung. Jeder dieser Ansätze ist in unterschiedlichen Situationen nützlich.

Lift and Shift erfreut sich großer Beliebtheit - vor allem, weil es einfach zu implementieren ist, da es keine Änderungen an der Architektur oder Kodierung erfordert. Leider bietet Lift and Shift auch nicht die vollen Vorteile der Cloud-Infrastruktur. Daher ist es nicht immer sehr effektiv. In der Regel sollte Rehosting für einfache, wenig belastende Arbeitslasten verwendet werden - insbesondere von Unternehmen, die noch nicht so weit mit der Cloud vertraut sind.

Wenn sich ein Unternehmen also auf Lift and Shift verlässt, um geschäftskritische Anwendungen zu verschieben, ist das vielleicht nicht die beste Idee (um es vorsichtig auszudrücken).

Fehlende Cloud-Migrationsstrategie - Lösung

Um dieses Problem zu vermeiden, sollten Sie zunächst eine detaillierte Strategie für die Cloud-Migration entwerfen.

AWS berichtet, dass die häufigsten Fragen, die Unternehmen stellen, wenn sie mit der Arbeit an ihren Cloud-Migrationsstrategien beginnen, folgende sind:

• Welche Lösungen und Anwendungen sind Teil ihrer IT-Umgebung?
• Welche Abhängigkeiten bestehen zwischen ihnen?
• Welche von ihnen wäre schwer zu migrieren?
• Welche dieser Lösungen und Anwendungen zu migrieren, würde wahrscheinlich den größten geschäftlichen Nutzen bringen?

Nachdem Sie diese grundlegenden Fakten festgestellt haben, können Sie einen groben Plan entwerfen (der sich später wahrscheinlich noch ändern wird), wie Sie welche Anwendungen und Lösungen in welcher Reihenfolge migrieren.

AWS rät, mit der Migration von Lösungen mit geringer Komplexität zu beginnen (da diese einfacher durchzuführen ist). Nachdem Sie dank der schnellen Erfolge einige positive Bestärkungen erhalten haben, können Sie sich auf die komplexeren Elemente Ihrer IT-Umgebung konzentrieren.

Die Gesamtkomplexität der Migration bestehender Lösungen kann je nach Architekturen und bestehenden Lizenzvereinbarungen variieren. AWS berichtet, dass monolithische Mainframes am Ende des Spektrums als hochkomplex gelten, während virtualisierte, serviceorientierte Architekturen am Ende des Spektrums als niedrigkomplex gelten sollten.

Kosten der Cloud-Migration

Die Verlagerung in die Cloud wird zu Recht als eine Möglichkeit angesehen, die Infrastrukturausgaben zu senken und Einsparungen zu erzielen. Aber wie die alten Griechen zu sagen pflegten[i] - man muss Geld ausgeben, um Geld zu verdienen. Deshalb können die ersten Schritte Ihrer Cloud-Bestrebungen eine teure Angelegenheit sein.

Und das kann sich als wahr herausstellen. Der Wechsel in die Cloud kann besonders kostspielig sein, wenn ein Unternehmen die potenziellen finanziellen Auswirkungen nicht richtig analysiert. Wenn Sie beispielsweise Ihr gesamtes Produktportfolio migrieren würden, nur um sich Cloud-fähigen Organisationen anzuschließen, könnten Sie am Ende Geld verlieren, anstatt es zu sparen.

[i] Das haben sie nicht.

Kosten der Cloud-Migration - Lösung

Der beste Weg, um enorme Ausgaben für die Cloud-Migration zu vermeiden, ist die Vorbereitung. Idealerweise konsultieren Sie Ihren Cloud-Anbieter, um die mit der Cloud-Migration verbundenen Kosten zu ermitteln, bevor Sie einen Plan entwerfen.

Laut Indellient sollten Sie mehrere Elemente berücksichtigen - wie z.B. direkte Kosten (Softwarelizenzen, Wartungsverträge usw.), Betriebskosten (Arbeit, Wartung), Verwaltungskosten (Schulung von Mitarbeitern, Aufrechterhaltung des Teams) und alle anderen Kosten, die mit der Verwaltung Ihrer zukünftigen Systeme verbunden sind.

Wenn Sie einen Überblick über all diese Punkte haben, werden die Kosten und der Umfang des Projekts überschaubarer. Außerdem hilft es Ihnen, den Zeitplan abzuschätzen, Unterbrechungen zu minimieren und auch das Wachstum zu planen.

Herausforderungen für die Sicherheit

Sicherheit ist ein wichtiger Bestandteil jeder IT-Infrastruktur - insbesondere einer, die online betrieben wird.

Sicherheitsfragen gehören zu den größten Sorgen bei der Migration in die Cloud. Und das ist ein vernünftiger Ansatz - die Cybersicherheit sollte nicht vernachlässigt werden. Schließlich überprüfen selbst Cloud-native Unternehmen regelmäßig ihre Sicherheitsvorkehrungen. Glücklicherweise ist die Cloud im Großen und Ganzen sicher. So waren im Jahr 2019 rund 90 % aller Cloud-basierten Sicherheitsprobleme nicht auf Fehler in der Cloud selbst zurückzuführen, sondern auf eine falsche Konfiguration. Deshalb ist es so wichtig, eine kompetente Strategie für Ihre Cloud-Sicherheitsarchitektur zu entwickeln und so unerwünschte Risiken zu vermeiden.

Große Plattformführer wie Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Platform (GCP) oder Microsoft Azure unternehmen große Anstrengungen, um sicher zu bleiben und verschiedene Zertifizierungsstufen zu erfüllen. Infolgedessen liegt das Problem selten in der Technologie selbst - sondern in den darin enthaltenen Komponenten und Lösungen.

Die Migration selbst kann auch aus verschiedenen anderen Gründen eine Herausforderung darstellen. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, das Risiko von Überraschungen zu minimieren.

Sicherheitsherausforderungen - Lösung

Erstens: Um Sicherheitsschwachstellen oder Ausfallzeiten bei der Umstellung auf die Cloud zu vermeiden, sollten Sie sicherstellen, dass Sie sich auf einen internen DevOps-Ingenieur mit Fachkenntnissen im Bereich Cloud-Sicherheit verlassen können (oder sich alternativ an Ihren Cloud-Anbieter wenden).

Sicherheitsmaßnahmen sollten auf natürliche Weise in DevOps-Abläufe eingebettet sein und Folgendes umfassen:

• Automatisierung von Sicherheitsprozessen.
• Einstellung von Sicherheitskonfigurationsparametern in Cloud-Instanzen.
• Aufbau von Systemen zur kontinuierlichen Überwachung.

Als nächstes sollten Sie über eine Cloud-Sicherheitsarchitektur nachdenken.

Die Cloud-Sicherheitsarchitektur ist der Ort, an dem Cloud-Sicherheit beginnt. Die Cloud-Sicherheitsarchitektur definiert die Sicherheitsebenen, das Design und die Struktur der Plattformen, der Infrastruktur, der Software, der Tools und der bewährten Verfahren, die für die Sicherheit der Cloud-Lösung sorgen.

Technische Herausforderungen

Cloud-Migrationen können einfach oder komplex sein. Zu den wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen gehören Faktoren wie der Umfang der Migration, der Reifegrad und der Lebenszyklus der Arbeitslasten.

Wenn die Komplexität einer Migration hoch ist, werden die technischen Herausforderungen größer. Vor allem aber sollten Sie mit einem höheren Zeit- und Arbeitsaufwand rechnen, um Ihre Migration erfolgreich abzuschließen.

Zu diesen technischen Herausforderungen kann zum Beispiel Inkompatibilität gehören. Die häufigste Art von Inkompatibilität bezieht sich auf nicht unterstützte Dateitypen. Aber es können auch verschiedene andere Probleme auftreten, die für die Migration von Legacy-Umgebungen in die Cloud typisch sind.

Wie können Sie also diese Probleme vermeiden?

Technische Herausforderungen - Lösung

Zunächst ist es wichtig, die technischen Unterschiede, die Möglichkeiten und Gestaltungsoptionen sowie die Einschränkungen des Gesamtprozesses zu verstehen.

Als nächstes - und das überrascht nicht - ist eine gute Planung ein wichtiger Teil der Bewältigung dieser Herausforderungen.

Um die technischen Probleme der Inkompatibilität zu verringern oder ganz zu beseitigen, ist es wichtig, die Anwendungskomponenten zu aktualisieren, Audits zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften durchzuführen, Ihr Betriebssystem zu korrigieren, die Anwendungskonfigurationen und die Skalierbarkeit zu verbessern und die Protokolle für die Verfügbarkeit und die Notfallwiederherstellung neu zu konfigurieren.

Denken Sie daran, dass technische Herausforderungen bei der Umstellung auf die Cloud zwar immer ein Thema sein sollten, Sie die Risiken aber mit der richtigen Planung begrenzen können. Außerdem können Sie technische Komplikationen während der Migration begrenzen, wenn Sie sich auf Fachwissen verlassen.

Erwägen Sie noch heute eine Migration in die Cloud

Vor ein paar Jahren wurde die Cloud noch als Vorteil angesehen. Im Jahr 2022 ist sie jedoch kein Vorteil mehr. Sie ist oft eine Notwendigkeit.

Fallen Sie also nicht zurück. Beginnen Sie damit, eine Bestandsaufnahme Ihres IT-Portfolios zu erstellen und zu analysieren, welche Anwendungen und Systeme bei einer Migration den größten Nutzen bringen würden.