Quantensprung: «Die schnellsten Computer der Welt sind jetzt für jeden zugänglich»
Die Aufgaben, mit denen sich Fach- und Führungskräfte heute beschäftigen, werden immer komplexer und anspruchsvoller. Regelmässig setzen sie dafür inzwischen KI-Anwendungen ein, beispielsweise für Daten- und Prozessanalysen. Doch klassische Rechner stossen dabei zunehmend an ihre technischen Grenzen. «Das ist das neue Einsatzgebiet von Quantencomputern. Sie sind heute eine Realität und verfügbar über ein Gerät, das nicht grösser als ein Desktop-Rechner ist», sagt Physikerin Dr. Heike Riel, die bei IBM in Zürich die Bereiche Wissenschaft und Technologie sowie Quantum-Forschung leitet.
In ihrer Eröffnungsrede beim Cloud & AI Leadership Day 2025 berichtete sie, was die Technologie inzwischen leisten kann. «Vor 30 Jahren galten Quantencomputern noch als theoretisches Konzept, wurden aber – was vielen gar nicht bekannt ist – bereits vor zehn Jahren praktisch realisiert», sagt sie. «Sie können heute komplexe Probleme lösen, wie es klassische Computer oder selbst sogenannte Supercomputer mit Tausenden von CPU- und GPU-Kernen nicht schnell genug oder gar nicht können.» Forschung und Entwicklung sind typische Bereiche, in denen sich Quantencomputer bewähren.
Schneller und genauer als klassische Computer
«Dabei sind sie in ihren Berechnungen nicht nur schneller als klassische Computer, sondern auch exakter. Das ist wichtig für alle Bereiche, in denen Näherungswerte, sogenannte Approximationen, nicht ausreichen», sagt die Expertin. Beispielsweise gilt das für Berechnungen zu Materialforschung und -entwicklung (z. B. Industrie, Chemie), für die Simulation komplexer Phänomene in der Natur (z. B. Meteorologie, Klimaforschung), aber auch für die Auswertung grosser, dabei komplexer Datenmengen (z. B. Finanzen, Logistik). Quantencomputer können hier, verbunden mit KI, echte Durchbrüche liefern.
Fachkonferenz LEAD26: Führen im digitalen Zeitalter
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IBM verkauft Quantencomputer nicht als physische Geräte, sondern bietet den Zugang zu ihnen über eine Cloud-basierte Plattform (IBM Quantum). Das eröffnet Nutzern den Zugriff auf die leistungsstärksten Quantencomputer der Welt, ohne dass sie die Kosten dafür allein tragen und sie warten müssten. «Der klassische Rechner wird weiter existieren. Er ist aber in seiner Skalierbarkeit stark limitiert und kann bestimmte Aufgaben nicht lösen», sagt Dr. Heike Riel. «Quantencomputer führen eine ganz neue Art des Rechnens ein.» Zur konkreten betrieblichen Implementierung können die Spezialisten von Xebia beraten.
Anwendung von neuartigen Algorithmen möglich
Die leistungsstärksten Quantensysteme von IBM finden sich im erst im Oktober 2024 eröffneten IBM-Quantum-Datenzentrum in Ehningen bei Stuttgart, die erste derartige Anlage ausserhalb der USA. Gegenüber Vorgängersystemen aus dem Jahr 2022 bieten sie 16-mal höherer Leistung und eine 25-mal höhere Rechengeschwindigkeit. Durch ihre technischen Möglichkeiten erlauben Quantencomputer auch die Anwendung von neuartigen Algorithmen, die komplexer als bisherige sind. Sie eignen sich vor allem für die anspruchsvollsten Optimierungen, Simulationen und maschinelles Lernen.
Aus Sicht von Xebia gehören Quantencomputer zu den grossen technologischen Trends und sind eine logische Konsequenz immer komplexerer KI-Anwendungen. Renommierte Unternehmen wie Credit Mutuel, Bosch, E.ON, ExxonMobile, Mercedes und Volkswagen arbeiten bereits mit Quantencomputing mit IBM. Was einst als utopische Zukunftsvorstellung galt, kommt im betrieblichen Alltag an.
Dr. Heike Riel, IBM Fellow, Head Science & Technology, Lead IBM Research Quantum EMEA
Zu KI-Anwendungen beraten lassen
Unternehmen, die Daten nutzen, können ihren Kunden einen besseren Service bieten und bessere Entscheidungen treffen. Zu einer KI-Strategie mit betrieblichem Mehrwert berät Markus Gruen, Head of Data & AI bei Xebia Schweiz: markus.gruen@xebia.com