Wir alle können die Zukunft mitgestalten und Änderungen herbeiführen. Hierzu braucht es LeaderInnen, welche es verstehen, auch in einem hybriden, dezentralen Umfeld als LeaderIn aufzutreten. Denn abhängig von unserem Verständnis von Management und Leadership und wann wir Führung gelernt haben, ist dies für uns eine kleinere oder grössere Herausforderung.
Leadership vs. Management
Definitionen von Management und Leadership gibt es wie Sand am Meer. Damit wir aber in den kommenden Zeilen vom gleichen Sprechen, bedarf es einem gemeinsamen Verständnis. Daher sehe ich Leadership als die Fähigkeit, andere Menschen oder Teams zu führen. Diese von etwas zu begeistern und von einem gemeinsamen Ziel oder einer Vision zu überzeugen und entgegen von Widerständen zu verfolgen.
Im Kontrast zu Leadership steht häufig Management. Dies definiert Kotter wie folgt: «A manager takes an organization as it is and makes it function the way it was designed to function.» Quelle: Youtube
Gemäss dieser Definition des klassischen Managements kümmern sich Manager darum, dass Budgetvorgaben eingehalten sind oder die Teams so aufgestellt sind, dass sie im aktuellen Kontext gut arbeiten können. Stellt aber auch sicher, dass Prozesse im derzeitigen Kontext hoffentlich reibungslos funktionieren.
Die Frage, die sich in der heutigen V-U-C-A Welt jedoch stellt, ist: Wie viel Management und wie viel Leadership braucht es heute? Denn nichts ist aktuell eine grössere Konstante als die Veränderung. Und Management alleine wird uns nicht auf die Zukunft vorbereiten.
Leadership geht uns alle etwas an
Es ist wichtig zu verstehen, dass wir unabhängig unseres Kontextes beides Benötigen und es nicht um Wertung geht. Leadership wie auch Management sind in meinen Augen Skillsets, die nicht ausschliesslich Führungspersonen vorenthalten sind. Wir alle können in unserem eigenen Universum Leadership Qualitäten zeigen, aber genauso Dinge oder auch uns selbst managen. Sei es als Product Manager, Product Owner oder als Business Analyst. Leadership ist keine Rolle, sondern ein Mindset und Fähigkeit, die sich entwickeln lassen.
Was macht ein(e) Product Leader*in aus?
- Product Leader gestalten, begeistern und inspirieren andere von der Produktvision. Sie unterstützen in der täglichen Arbeit in dem Versuch, die Produkt-Vision zu erreichen. Dies tun sie, indem sie in der täglichen Arbeit immer wieder den Bezug zur Vision herstellen und Strategien oder Roadmaps erstellen, die einen direkten, positiven Einfluss auf Vision haben.
- Product Leader denken über bestehende Grenzen hinweg und auch «Outside the box». Unabhängig davon, ob es um Prozessverbesserungen, neue Produktideen oder neue Kollaborationsformen geht. Es geht darum, das bestehende nicht einfach als gegeben hinzunehmen, sondern das Bestehende weiterzuentwickeln. --> Think Beyond
- Ein Product Leader gib seinem Umfeld psychologische Sicherheit, in dem ein Umfeld geschaffen wird, in welchem sich Personen sicher fühlen. So soll es zum Beispiel möglich sein, Kritik offen zu äussern oder Unterstützung anzufordern, weil man selber nicht mehr weiter weiss, ohne dass dies negativ bewertet wird.
- Product Leader motivieren, inspirieren und entwickeln ihr Umfeld weiter. Sei es das Team, die Nutzer, das Team oder das Produkt selbst. Geht mit gutem Beispiel voraus.
Megatrend: New Work
Als Leader sollen wir über bestehend Grenzen hinausdenken. Müssen aber nach wie vor einen Kontext haben, in dem wir uns als Leader bewegen. Sprechen wir von hybriden Arbeiten, steht auch dieses in einem Kontext im Kontext des Megatrends: New Work.
Gemäss dem Zukunftsinstitut besagt New Work unter anderem, dass die klassische Karriere ausgedient hat. Die Sinnfrage bei der Arbeit rückt in den Vordergrund. Zudem verschieben sich die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem zunehmend. Es geht bereits heute und aufgrund der rasanten Beschleunigung in den letzten zwei Jahren nicht mehr darum, die Balance zwischen Arbeit und privat zu finden (Work-Life Balance). Heute geht es vielmehr darum, die beiden Aspekte zu vereinen und die Zeit bestmöglich zu nutzen.
In der Konsequenz wird nicht mehr von Work-Life Balance, sondern vielmehr von Blended-Work gesprochen. Dank derer wollen wir die best mögliche Win-Win Situation schaffen, wenn es darum geht, Privates und Geschäftliches bestmöglich miteinander zu vereinen.
Die Perspektive des Mitarbeitenden und des Leaders
Blended-Work hat beziehungsweise hatte bereits in den vergangenen zwei Jahren Auswirkungen auf unser aller Geschäftsleben, einerseits als Mitarbeiter aber auch als Leader. Insbesondere die Frage nach dem «Warum» beschäftigte viele. Warum soll ich wieder ins Büro? Warum bin ich auf dem Beruf, wo ich bin? Warum bin ich noch nicht bei SwissQ? Blended-Work zeigt aber auch wunderbar auf das die Frage nach dem Mehrwert für uns persönlich, aber auch für unsere Kunden / Nutzer zunehmend ins Zentrum rückt.
Als Leader müssen wir diese Ansprüche Rechnung tragen und ein Vertrauensverhältnis schaffen und lernen loszulassen. Hierfür sind Fähigkeiten wie Empathie, aktives Zuhören und Transparenz zunehmend wichtiger. Wir müssen den Mitarbeitenden aber auch einen Vertrauensvorschuss gewähren, um mit den neuen Gegebenheiten zurechtzukommen und gemeinsame neue Spielregeln definieren. Aber insbesondere auch die Frage nach dem «Warum» beantworten können. Denn dieser Purpose zu vermitteln ist ein zentraler Faktor für die Motivation und wird immer wichtiger. Und ja korrekt, dies muss nicht ausschliesslich die Aufgabe einer Führungsperson sein, sondern kann auch die Deine sein. Denn wie gesagt: Leadership ist keine Rolle, sondern eine Fähigkeit und ein Mindset, mit dem auch Du deinen Alltag bewältigen kannst.
Hybrides Arbeiten
Was lange ausschliesslich im Büro stattfand und in den vergangenen 2 Jahren zu Hause, wird neu an beiden Orten stattfinden. Unabhängig davon, welche Perspektive wir einnehmen (Mitarbeitende oder Leader) oder wo wir Arbeiten, Büro oder zu Hause. Es ist in unser aller Interesse, das Beste aus den Welten zu vereinen. Und die Beispiele unten sind nur ein paar wenige.
Damit wir auch einen Mehrwert haben, wenn wir ins Büro gehen, stehen insbesondere Co-Creation, Stakeholdermanagement, aber auch die soziale Integration und Interaktion im Fokus. Der direkte menschliche Austausch ist wichtig für uns Menschen. Mehr als ein guter Grund, das Homeoffice zu verlassen und regelmässig im Büro vorbeizuschauen.
Die Verarbeitung der gesammelten Arbeiten, bei welchen wir ungern gestört werden oder keine Kollaboration mit anderen benötigen, können im Gegenzug sehr gut auch von zu Hause aus erledigt werden.
Zum Schluss: 7 Tipps für gutes Product Leadership
Die Zukunft wird es zeigen. Doch bin auch ich der Auffassung, dass wir uns an die Mischung von Homeoffice und Bürotagen gewöhnen werden. Gut umgesetzt eröffnet dies dank der Vereinbarkeit von Beruf und Privatem neue Chancen für uns alle.
Leader müssen sich auch zunehmend im dezentralen Umfeld zurechtfinden und neue Möglichkeiten finden, ihre Leadership Skills zu beweisen.
Gerne möchte ich Euch deshalb noch sieben Tipps mit auf den Weg geben.
Einige davon sind einfach aufzuschreiben, doch in der Praxis gar nicht so einfach zu verfolgen. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen: «Über kurze oder lange Sicht sind sie es definitiv Wert verfolgt zu werden.
- Entwickelt gemeinsam die neuen Spielregeln
- Gebt den Kollegen einen Vertrauensvorschuss
- Sucht nach Verbesserungspotential
- Fokussiert auf Chancen & seit Promotoren
- Gestaltet ein Umfeld das Transparenz zu lässt
- Aktiver / informeller Austausch auch von zu Hause
- Seit Authentisch & Integer
Ich wünsche viel Erfolg bei der Umsetzung und selbstverständlich darf bei Fragen gern und unverbindlich auf mich zugegangen werden.