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Interview mit Bobby Leu, Managing Director Schweiz – «Xebia kennt und versteht die kulturellen Nuancen der Schweiz»

08 Jan, 2024
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Auf mehr als zwölf Jahre in Kaderpositionen im B2B-Technologiesektor kann Bobby Leu, geboren 1985 in Schaffhausen, bereits zurückblicken. Seit dem 1. Januar 2024 leitet er als erster Managing Director das Geschäft von Xebia in der Schweiz. Im Interview spricht er über seine Ziele für das Unternehmen, was er besonders an der Xebia-Kultur schätzt und wie er seine Freizeit abseits der Technologie verbringt.

In welcher Verfassung übernimmst du Xebia Schweiz?

Unser Schweizer Vorgänger, SwissQ, war ein etabliertes KMU, seit 2006 in Zürich und Bern präsent und erfolgreich positioniert in den Bereichen Testing, Qualitätssicherung, Business Analyse und Agile Transformation. Seit 2022 sind wir Teil der internationalen Xebia-Familie. Das erforderte ein Umdenken, kombiniert aber zwei Stärken: Wir kennen den Schweizer Markt sehr gut und haben bereits lange, erfolgreiche Kundenbeziehungen. Dazu kommen nun die globale Expertise und spezialisierten Dienstleistungen von Xebia, wie zum Beispiel unsere führende Data & AI Praxis, die das perfekt ergänzen.

Wie siehst du Xebia als Unternehmen?

Xebia ist ab 2001 aus einem Entwicklungsunternehmen mit den besten Java-Architekten hervorgegangen und verfügt daher über einen starken Technologie- und Startup-Hintergrund. Wir denken – als Team und in unseren Kundenprojekten – immer unternehmerisch. Neue Methoden und Technologien sind für uns kein Selbstzweck, so faszinierend sie auch sind. Sie sollen echte Herausforderungen im Kerngeschäft unserer Kunden lösen und neue Werte schaffen.

Was ist typisch für die Xebia-Unternehmenskultur?

Der Mensch – der Teamkollege ebenso wie der Kunde – steht wirklich im Mittelpunkt, konkret die gegenseitige Unterstützung und das gemeinsame Lernen. Das zeigt sich bei uns in einer Vielzahl von festen Formaten: von unseren bestens etablierten jährlichen Konferenzen, wie dem Agile Leadership Day, über monatliche interne Knowledge Exchanges, bis zu unseren wöchentlichen Lern-Tandems im Team, bei dem sich jeweils zwei Kollegen gegenseitig fachlich auf den letzten Stand bringen.

Wie siehst du deine Rolle als Managing Director Schweiz?

Schon in früheren Positionen habe ich bestehende Geschäftsfelder skalierbar aufgestellt und wesentlich ausgebaut. Auch bei Xebia werde ich kein Verwalter sein, sondern die Stellschrauben für weiteres Wachstum identifizieren. Es ist für mich absolut realistisch, dass wir unsere Unternehmensgrösse in der Schweiz zeitnah ausbauen. Dabei behält der Fokus auf Qualität bei unseren Mitarbeitenden und Dienstleistungen immer den Vorrang.

Was hat dich in den Technologie-Sektor gebracht?

Die enorme Wachstumsdynamik und dass man wirklich etwas bewegen kann. Zudem können Geschäftsfelder auf- und ausgebaut und somit Arbeitsplätze geschaffen werden. In meiner vorherigen Position wuchs die Unternehmung von 100 auf rund 600 Mitarbeitende innert weniger Jahre. Gleichzeitig erlaubt die Technologie die Hilfe zur Selbsthilfe. Auch bei Xebia ist unser Anspruch, dass wir unsere Kunden befähigen, eigene Kompetenzen weiterzuentwickeln und die digitale Transformation möglichst eigenständig weiterzutreiben.

Was zeichnet deinen Führungsstil aus?

Ich habe einen integrativen, fördernden und fordernden Führungsstil und gehe gern auf Leute zu, interessiere mich für ihre Kompetenzen und Herausforderungen. So entwickeln wir gemeinsame Lösungen, die im Kerngeschäft – bei uns wie auf Kundenseite – wirklich etwas bewegen. Das zählt gerade jetzt in einem wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld: Was verbessert bestehende Angebote für Kunden, verkürzt die benötigte Zeit für Markt- respektive Produkteinführungen oder reduziert Kosten?

Siehst du KI dabei als einen entscheidenden Aspekt?

Sie hat ein enormes Interesse an technologischen Lösungen generiert, im Praxistest aber auch gezeigt, wie viele Unternehmen nur schwer auf ihre eigenen Daten zugreifen und sie in einen sinnvollen Kontext setzen können. Auch der Schutz von Personendaten und betrieblicher Geheimnisse kam manchmal zu kurz. Wir bei Xebia beraten zur passenden Infrastruktur, zu Datenmodellen und Prozessen. Ziel ist dabei aber immer eine echte kundenzentrierte Wertschöpfung, anhand konkreter Use Cases.

Wie beurteilst du den Standort Schweiz?

Wir zeigen unser Vertrauen in die politische Stabilität und das wirtschaftliche Potential der Schweiz, indem wir hier personell ausbauen und investieren. Die Schweiz ist ökonomisch hoch attraktiv, technologisch innovativ und hat eine spannende, akzentuierte und qualitätsfokussierte Kultur. Der wirtschaftliche Fokus kann hier allerdings nur in der qualitativ hochwertigen Nische liegen, schon aus Kostengründen und wegen der personellen Verfügbarkeiten. Die Schweiz ist weltoffen und weiss, wo und wie es ergänzend Mehrwert schafft, auf ausländische Talente und Ressourcen zuzugreifen. Insbesondere in der Software-Entwicklung stellt die Sicherstellung der Qualität bei internationalen Entwicklungs-Teams eine fortwährende Herausforderung dar. Xebia Schweiz, als ehemalige SwissQ, hat hier einen enormen Erfahrungsschatz sowie eine hervorragende Reputation. Mit neuen Testing-Methoden und -Konzepten wollen wir den aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich Rechnung tragen.

Ist die Schweiz so innovativ wie ihr Ruf?

Innovation ist ein fester Teil unserer DNA. Als kleines Land können wir nur begrenzt skalieren und müssen daher anders als über Masse wachsen. Unternehmen und Universitäten leisten hier Hervorragendes, wobei die multinationalen Konzerne offener herangehen, die KMU eher bedacht und langsamer, dafür mit überaus langfristigem Horizont. Auch die politische Regulierung geschieht bei uns in einem guten Rahmen, die EU ist da deutlich restriktiver.

Xebia hat Büros in Zürich und Bern – warum?

So gross das Unternehmen international ist, so hat es Xebia verstanden, dass es auch lokal kulturelle Nuancen gibt. Gerade in der Schweiz sind sie auch bei geringen geografischen Distanzen bedeutsam. Zürich ist stark von der Finanz- und Digitalwirtschaft sowie Forschung geprägt, Bern mehr vom öffentlichen Sektor. Man will sich in der Schweiz auch persönlich sehen und im entsprechenden Mundart-Dialekt reden können. Das sind Schweizer Gepflogenheiten, die wir natürlich respektieren.

Zum Abschluss: Prägt Technologie auch deine Freizeit?

Da suche ich eher den Ausgleich. Wir haben einen Irish Setter, mit dem wir gern im Oberengadin unterwegs sind. Ansonsten schätze ich es auch sehr einfach Freunde treffen und uns zu unterhalten. Auf dem Mobile habe ich natürlich allerlei Apps, mit denen ich zum Beispiel Smart-Home-Funktionen teste, etwa die Kaffeemaschine programmiere oder den Staubsauger steuere. Aber am liebsten treffe ich Menschen möglichst immer persönlich und nutze Technologie nur zweckbestimmt.

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