Personalknappheit bei einem Übermass an Projekten gehört in den IT-Abteilungen der meisten Banken und Versicherungen seit Langem zum Alltag. Gleichzeitig erfordert die Konkurrenz durch Neobanken und Finanz-Apps mehr Dynamik und schnelleres Reagieren. Neue KI-Tools helfen dabei, die vorhandenen Ressourcen möglichst effizient zu nutzen, die Zusammenarbeit zwischen internen und externen Entwicklern zu vereinfachen und die Qualität der Arbeitsergebnisse zu verbessern.
Zwar haben inzwischen die meisten frei verfügbare KI-Assistenten und Chatbots wie ChatGPT ausprobiert, aber mit durchwachsenen Ergebnissen. Einerseits entsprechen sie häufig nicht den spezifischen betrieblichen Bedürfnissen und, mehr noch, nicht den Sicherheitsanforderungen (Daten- und Urheberschutz). Andererseits sind Arbeitsmethoden und -prozesse insgesamt nicht mehr zeitgemäss und verhindern Effizienzgewinne.
Mit einem Gesamtpaket an modernen Praktiken, Werkzeugen und der dazugehörigen Kultur («DevOps») lassen sich die Prozesse zwischen Softwareentwicklungs- und IT-Teams automatisieren und integrieren. Das umfasst heute allerdings eine Vielzahl von internen und externen Beteiligten, nicht selten auch Entwicklerteams im kostengünstigeren Ausland. Gleichzeitig müssen durchgehende Standards für alle sichergestellt werden. Xebia unterstützt diese Bemühungen durch spezialisierte Beratungen und Schulungen.
KI-Assistent entlastet eigene Entwickler
Eine weltweit bewährte Plattform für die Zusammenarbeit ist GitHub, der Onlinedienst zur Softwareentwicklung und Versionsverwaltung für Softwareprojekte. 2008 gestartet, war die Cloud-Variante für viele Schweizer Unternehmen bisher keine Option, weil die Daten in den USA gehostet wurden. Seit Ende Oktober 2024 ist jedoch auch Hosting in der EU verfügbar, was die in der Schweiz meist üblichen Compliance-Regeln erfüllt.
GitHub ist bereits seit 2018 Teil von Microsoft und profitiert auch von den KI-Initiativen des Unternehmens. So lässt sich der KI-Assistent GitHub Copilot einbinden, der den Entwicklern fortlaufende Verbesserungsvorschläge machen kann. Er kann zudem selbstständig Anforderungen in natürlicher Sprache in Code umwandeln, Testprotokolle schreiben und Commits (Genehmigung und Freischalten von Änderungen) verwalten.
Xebia wurde gerade von GitHub als Partner des Jahres ausgezeichnet. Ein E-Book zur Integration des KI-Assistenten Copilot in GitHub lässt sich gratis hier herunterladen.
Oft werden Lizenzen erworben, aber nicht genutzt
Dieser Ansatz entlastet die eigenen Entwickler, fördert die Zusammenarbeit und den Austausch mit externen Ressourcen und erhöht die Qualität der entwickelten Applikationen. Häufig zeigt die Analyse durch GitHub und Xebia zudem, dass die Lizenzen für die neuen KI-Funktionalitäten zwar vom Unternehmen erworben und damit bezahlt werden, aber die Entwickler sie anschliessend nicht nutzen.
Teilweise geschieht das aus Unkenntnis über die generellen Möglichkeiten und die praktische Integration in die Entwicklungsumgebung, oft aber wegen technisch veralteter oder zu starr ausgelegter Compliance-Regeln. Hier empfiehlt sich eine zeitgemässe Interpretation und allfällige Anpassung der Richtlinien an moderne Praktiken, wie sie die erfolgreichsten Unternehmen der Branche bereits umgesetzt haben («Best Practice»).
Neben der rechtlichen Klärung ist es ausserdem sinnvoll, den Wissensstand des eigenen IT-Teams überprüfen und bei Bedarf aktualisieren zu lassen. Gerade im Finanzbereich mit seinen hoch sensiblen Daten gilt es zu verhindern, dass im Unternehmen wahllos und unkontrolliert KI-Assistenten eingesetzt werden, um sich die Arbeit zu erleichtern. Das darf aber nicht dazu führen, dass Innovation komplett ausgebremst und verhindert wird.
Schnellere Veröffentlichung von Anwendungen
Durch die fortlaufende Digitalisierung und den ständig steigenden Einsatz von Mobilgeräten für die entsprechenden Anwendungen ist es gerade im Payment-, Banken- und Versicherungsbereich notwendig, dass digitale Produkte und Lösungen schneller als bisher entwickelt und ausgerollt sowie fortlaufend aktualisiert und erweitert werden. Klassische Zyklen, etwa ein grosser Release pro Jahr, sind dafür nicht mehr ausreichend.
Das kollaborative, modulare Arbeiten unterstützt fortlaufende kleinere Releases im Abstand weniger Wochen oder Monate (sog. «Micro Releases»). Sie werden den Bedürfnissen interner Stakeholder mit Umsatzverantwortung, vor allem Produktmanagement und Verkauf, stärker gerecht und erlauben ein schnelleres Reagieren auf den Markt. Hier bietet sich insbesondere grossen, etablierten Finanzinstituten die Chance, sich im Wettbewerb mit schlanken, agilen Neobanken und reinen App-Anbietern besser aufzustellen.
Zeitgemässe Qualifikation sicherstellen
Gelegentlich fürchten jedoch insbesondere langjährig angestellte Entwickler, dass KI-Werkzeuge sie bald arbeitslos machen könnten, weil bestimmte Arbeitsschritte damit automatisiert werden. Hier ist zu unterscheiden, wo der bisherige Tätigkeitsschwerpunkt liegt. Wer bisher vor allem sich wiederholende Codeteile («Snippets») nutzt und entdeckte Tippfehler manuell korrigiert, müsste möglicherweise eine Weiterbildung angehen, um gefragt zu bleiben.
Moderne Softwareentwicklung konzentriert sich darauf, Probleme des Unternehmens, seiner Kunden und Mitarbeiter mit den neuen technischen Möglichkeiten zu lösen. Wer sich darauf spezialisiert, beispielsweise mithilfe von GitHub Copilot und einer entsprechenden Zertifizierung, kann sich stärker auf strategische, kreative konzeptionelle Fragen konzentrieren, als sich vor allem mit der Umsetzung aufhalten zu müssen.
Michael Kaufmann, Managing Director von Xebia Deutschland, zeigt Ihnen, wie professionell konzipierter und implementierter KI-Einsatz Ihr Entwicklungsteam und andere Abteilungen im Unternehmen unterstützen kann. Sie erreichen ihn unter: michael.kaufmann@xebia.com