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Der IREB CPRE FL Kurs für einen Newbie

09 Oct, 2013
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Wie besiegt man seine Prüfungsangst und lernt dabei auch noch etwas Nützliches für den Arbeitsalltag?

Mit dem folgenden Erfahrungsbericht erzähle ich, wie ich ein Zertifikat in einem vorher nicht gekannten Bereich erworben habe, dabei Networking betreiben und Wissen aufbauen konnte, welches ich auch im späteren Kundeneinsatz angewandt habe.

Zertifizierung in einem vorher nicht gekannten Bereich

Meinen Einsteig bei der SwissQ machte ich am 1. Januar als Requirements Engineer. Mein Vorgesetzter erklärte dabei, dass es sehr wichtig sei, mein Know-How im Bereich "Requirements Engineering" zügig auszubauen. Dabei wurde ein Akronym in den Raum geworfen: "CPRE FL". Ausgeschrieben bedeutet es: "Certified Professional for Requirements Engineering Foundation Level". Dies ist ein Kurs, welcher mit einer Zertifizierungsprüfung abschliesst. Laut einer Trends & Benchmarks Umfrage besitzen knapp 50 % aller in der Schweiz tätigen Requirements Engineers und Business Analysten dieses Zertifikat. Ich wollte mich natürlich dieser grossen Anzahl an Spezialisten so bald wie möglich anschliessen.

Ich fand heraus, dass die SwissQ eigene Kurse (SwissQ Academy) in den Themenbereichen Testing und Requirements Engineering anbietet. Es hat sich also angeboten, an einem "CPRE FL" Kurs schnellstmöglich teilzunehmen und das Zertifikat zu erwerben.

Ein Zertifikat in einem Bereich zu machen, das ich vorher nur implizit kennenlernen durfte, empfand ich jedoch als eine ernstzunehmende Herausforderung.

Meiner Erfahrung nach glich ein Zertifizierungskurs so gut wie immer einem Frontalunterricht in der Schule und im Nachhinein kann man die Inhalte schnell vergessen, weil diese oft veraltet oder sehr theorielastig sind. Mir war also ein bisschen unwohl bei dem Gedanken an diesem Kurs teilzunehmen.

Trotzdem meldete ich mich für einen Kurs an, der schon im Februar stattfinden würde.

Teilnahme am Kurs

 Es nahmen 12 Personen am Kurs teil, womit der Kurs voll ausgebucht war. Die Teilnehmer kamen aus verschiedenen Branchen, mit verschiedenen beruflichen Erfahrungen. Es waren sogar Teilnehmer aus Deutschland anwesend. Einige waren, genauso wie ich, recht neu im Requirements Engineering Bereich. Dadurch verlor ich meine Unsicherheit. Die Kursdauer betrug 3 Tage.

Wider meiner schlimmen Befürchtung war die Gestaltung des Kurses sehr interaktiv. Es wurden Geschichten durch alle Teilnehmer (inklusive Kursleiter) aus der Praxis erzählt und diskutiert. Der Kursleiter regte uns an, ausführliche Diskussionen über die Themen zu führen und unser bisheriges Wissen mit den Anderen zu teilen. Somit wurden Themenbereiche ausführlich behandelt. Dank der grosszügigen Visualisierung wurde das Lernen für die Prüfung um einiges erleichtert. Wir sollten zusätzlich Gruppenarbeiten durchführen und unsere Ergebnisse auf Flipcharts präsentieren.

Impressionen_Gruppenarbeit

Dadurch konnte ich mich mit anderen Teilnehmern besser austauschen und die Inhalte besser verinnerlichen. Es herrschte immerzu eine kollegiale Atmosphäre und man bekam zu keinem Zeitpunkt das Gefühl bei einem Frontalunterricht mitzumachen. Dank des Praxisbezugs (in Form von Geschichten aus der Praxis aller Teilnehmer) hatte man nicht das Gefühl realitätsferne Theorie vermittelt zu bekommen.

Impressionen_Beziehungen

Sehr gute Vorbereitung auf die Prüfung

Am Ende jedes Kapitels des Skripts wurde ein Review über das Themengebiet gezogen und ich konnte Fragen beantworten, anhand derer ich mein Wissen prüfen (bzw. meine Lücken aufdecken) konnte. Das erlaubte mir schnell festzustellen, wo und wie intensiv ich mich noch auf die Prüfung vorbereiten muss. Zusätzlich gab es am Ende des Kurses, kurz vor der Prüfung, einen Fragebogen mit potenziellen Testfragen. Diese nahmen mir den letzten Rest an Prüfungsangst.

Durch die ständige Visualisierung komplizierter Themen wurde das Lernen sehr stark erleichtert.

Am Ende des dritten Tages ging ich selbstbewusst in die Prüfung, welche ich auch bestand.

Wissen im Arbeitsalltag

Ein paar Monate später folgte mein erster Kundeneinsatz als Requirements Engineer. Nun kannte ich also die Theorie und konnte dies mit einem Zertifikat belegen. Ein wenig Angst hatte ich aber trotzdem, da die Praxis oft anders aussieht als die Theorie. Umso erstaunlicher fand ich es, dass ich viele im Kurs besprochene Situationen im Arbeitsalltag wiederfand und die vermittelten Inhalte anwenden konnte. Endlich habe ich also einen Kurs absolviert, dessen Wissen man als Requirements Engineer auch wirklich anwenden kann.

Persönliches Fazit 

Ich finde, es sollte jedem möglich sein, das Grundwissen des Requirements Engineering in einem solch sicheren und kollegialen Umfeld vermittelt zu bekommen.

Man wird sehr gut auf die Zertifizierung vorbereitet und lernt Menschen aus verschiedenen Branchen kennen. Es findet ein Erfahrungsaustausch zwischen den Kursteilnehmern und dem Kursleiter statt. Durch die Visualisierung kann man komplexere Themen besser verstehen und schafft am Ende die Prüfung 'mit Links'.

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Ganz besonders hat mir der freundliche und offene Umgang aller Teilnehmer untereinander gefallen. Es wird keinem das Gefühl gegeben, vor einer unmöglichen Aufgabe zu stehen. Ich hatte immerzu den Eindruck in einem Workshop zu sein, das einem Erfahrungsaustausch dienen soll. Das Bestehen der Prüfung wurde somit zu einem kleinen 'Goodie', anstatt das primäre Ziel des Kurses zu sein.

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