Die Projektmanagementmethode HERMES der schweizerischen Bundesverwaltung ist 2022 in einer neuen Version erscheinen, welche ab 2023 gilt. Ein wesentlicher Teil der Weiterentwicklung betrifft die stärkere Berücksichtigung der agilen Vorgehensweise. Wir waren deshalb gespannt, wie die Änderungen sich aus Sicht der «ART of SwissQ» - Agile, Requirements und Testing - auf die Projekte auswirken, welche der Methode folgen.
Zuerst die Fakten. Neu wird zwischen klassischem und hybridem Projektmanagement unterschieden. Auch im Hybriden - der Kombination von Phasenmodell mit agilen Entwicklungsmethoden - steht die Projektmanagementmethode im Vordergrund, das agile Entwicklungsvorgehen (z. B. nach Scrum oder SAFe) wird, ohne näher darauf einzugehen, als Blackbox in das HERMES Framework integriert. Zur Erinnerung hier das Phasenmodell nach HERMES 5:
In HERMES 2022 beginnt das Projekt wie bis anhin mit einer klassischen, aber schlank abgewickelten Phase Initialisierung und endet neu mit einer ebenfalls klassischen Phase Abschluss. Neu wird in der dazwischen liegenden Lösungsentstehung zwischen der klassischen und der agilen Vorgehensweise unterschieden.
Im klassischen folgen auf die Initialisierung die 3 Phasen Konzept, Realisierung und Einführung. Im Agilen werden diese 3 Phasen (und deren Ergebnisse) in der Phase Umsetzung kombiniert. Die Entwicklung und die Einführung erfolgen iterativ-inkrementell. Zu Beginn und am Ende der Phasen stehen Meilensteine. Diese dienen als Quality Gates, an denen über Ergebnisse und Vorgehen entschieden wird. Bei der agilen Vorgehensweise können in der Umsetzung optional zusätzliche Meilensteine zur Releasefreigabe definiert werden.
Änderungen in HERMES 2022
In den folgenden Blogs wollen wir die Änderungen in HERMES 2022 bezüglich der agilen Vorgehensweise in der IT-Entwicklung oder IT-Adoption aus Sicht der «ART of SwissQ» - Agile, Requirements und Testing - näher betrachten und dessen Auswirkungen auf das Vorgehen analysieren:
HERMES 2022 – Änderungen aus Sicht Testing