Die Top 5 Gründe für Visual Facilitation
Sind Sie auch der exzessiven PowerPoint-Schlachten müde? Bei Prezi-Präsentationen wird Ihnen schlecht, weil Sie sich wie auf einer Achterbahnfahrt fühlen? Die technischen Errungenschaften bieten schier unendlich viele Möglichkeiten, schreckliche und inhaltslose Präsentationen zu erstellen. Es steht nicht mehr die Kernaussage sondern die sexy Aufbereitung der mit Animationen überhäuften Ergüsse von sogenannten Präsentatoren im Vordergrund. Auf der Strecke bleibt immer der einst geneigte Zuhörer, welchem flatternde Buchstaben und sich drehende Elemente um die Ohren geschlagen, beziehungsweise aufs Auge gedrückt werden. Der bewusste Schritt zurück ergab schon immer eine bessere Sicht auf das sogenannte Ganze. Wagen Sie diesen Schritt zurück und zwar auch in der angewendeten Technologie. Verwenden sie wieder Papier, Schreiber und verleihen Sie ihren Aussagen in Ihrer Präsentation Ihre persönliche Note – Ihre Handschrift.
Grund 1: Individualität durch die persönliche Note
Zeichnen Sie doch Ihre Protagonisten selber auf. Verzichten Sie auf herzlose 3D-Avatare, welche mit roten Nasen und orangen Perücken Clowns darstellen. Ein Kreis dient als Kopf und der Korpus kann simpel als Viereck, Halbkreis oder realitätsnaher mit Extremitäten wie Arme und Beine gezeichnet werden.
Eine Spielfigur wie aus „Mensch ärgere Dich nicht“ ist einfach gezeichnet und ärgert einen Zuhörer sicher weniger als die perfekten, aalglatten Figuren aus den Grafikküchen von Software-Grosskonzernen. Natürlich, es gehört Überwindung und Übung dazu, aber Sie verleihen durch gezeichnete Stakeholdern automatisch eine gewisse Menschlichkeit.
Grund 2: Endlich wieder zur Sache kommen
Bei Visual Facilitation besteht keinerlei Anspruch auf künstlerische Höhenflüge. Es geht darum, sich auf die Kernaussage zu reduzieren. Das Wesentliche muss erfasst und vermittelt werden. Dabei helfen eine Struktur und kurze, prägnante Aussagen in sogenannten Containern auf dem grossen, weissen Flip-Chartpapier.
Alles was Sie jetzt noch zu tun haben, ist Ihre Geschichte spannend und verbal zu vervollständigen. Sie brauchen sich nicht hinter technisch überfüllten Slides zu verstecken! Bedenken Sie immer folgendes: Kommen Sie auf den Punkt.
Grund 3: Einfach ist verständlich
In der Einfachheit liegt die Macht des Verständnisses. Bei Symbolen ist unbedingt darauf zu achten, dass mit wenigen Strichen ein aussagekräftiges „Bild“ entsteht. Verzichten sie auf unnötigen Schnörkel und Firlefanz. Punkt, Punkt, Komma, Strich – Fertig ist das Lachgesicht.
Wer mit Organisationslehre zu tun hat weiss, dass wenn ich von KISS nicht von der Rockband, sondern von Keep It Smart and Simple spreche. Eine Regel, welche bei Visual Facilitation auf jeden Fall angewendet werden muss.
Grund 4: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Für die Vision einen Leuchtturm oder ein Fernrohr, für die Strategie einen Wegweiser und für die Produktion ein Fabrikgebäude. Entsprechende Symbole helfen dem Verständnis ihrer Stakeholder. Mit kleinen aber feinen Unterschieden lassen sich sämtliche Rollen in allen Arten von Projekten eindeutig identifizieren. Der Kunde trägt eine Krone, der Projektleiter einen Zylinder und der Testmanager eine Krawatte.
Wer auf keinen Fall an einen rosaroten Elefanten denken soll, hat dieses Bild automatisch vor seinem inneren Auge und wenn in den Repetitions-Sessions eines Kurses ein Teilnehmer sagt, das war doch der mit der Fahne in der Hand, ist dies die beste Bestätigung für Grund 4.
Grund 5: Jeder kann es anwenden
Selbst der talentloseste Leser dieses Blogs kann innerhalb von wenigen Stunden Visual Facilitation lernen und anwenden. Was es benötigt sind Flip-Charts, gute Marker, ein bisschen Übung und den Mut, Ideen zu klauen oder schöner: sich von anderen Präsentationen und Symbolen inspirieren zu lassen.
Ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall. Ihr Erfolg ist garantiert, Sie heben sich unweigerlich vom Einheitsbrei ab und überzeugen mit Kreativität, Individualität und Ihrem Bekenntnis zu Ihrer Aussage. Viel Spass!